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MenoSupport

Entwicklung innovativer BGM-Maßnahmen für Frauen in der Menopause

Kurzbeschreibung

Viele erwerbstätige Frauen sind mit Wechseljahresbeschwerden konfrontiert. Oft beeinflussen Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme die Karriereentscheidungen der Frauen. Es kann dazu führen, dass sie Beförderungen ausschlagen, Stunden reduzieren oder frühzeitig in Rente gehen. Das Projekt MenoSupport zeigt Unternehmen Unterstützungsmöglichkeiten für Frauen in den Wechseljahren am Arbeitsplatz auf, welche diese in ihr betriebliches Gesundheitsmanagement integrieren können.

Projektinfos

Projektlaufzeit

01.10.2022 bis 30.09.2024

Förderlinie

Hintergrund

Ein Großteil der Frauen zwischen 40 und 60 Jahren ist heute berufstätig. Oftmals sind für Frauen gerade die späten Berufsjahre geeignet, um Karriere zu machen – wenn zum Beispiel die Kinder aus dem Haus sind und die Unabhängigkeit steigt. In dieser Zeit treten allerdings auch häufig Wechseljahresbeschwerden auf. Die Thematik stellt ein Tabuthema dar und betroffene Frauen sprechen oft aus Angst vor Stigmatisierung und Benachteiligung am Arbeitsplatz nicht über ihre Symptome. Obwohl in vielen Unternehmen Frauen in dieser Altersgruppe einen bedeutenden Teil der Arbeitnehmerschaft darstellen, gibt es in Deutschland kaum Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung für Frauen in der Zeit der Wechseljahre. Studien aus Großbritannien legen schon länger nahe, dass Wechseljahresbeschwerden die Karriere der betroffenen Frauen nachhaltig beeinflussen und Frauen in vielen Fällen dazu bewegen, Arbeitsstunden zu reduzieren oder ihren Job vorzeitig zu verlassen. Dabei ist die Gruppe der oft gut ausgebildeten und berufserfahrenen Frauen wichtiges Humankapital für viele Unternehmen. Laut ifo-Konjunkturumfrage im März 2024 leidet mehr als ein Drittel der Unternehmen in Deutschland unter dem Fachkräftemangel. Ein Wert, der mit dem demografischen Wandel noch steigen dürfte.

Ziel und Vorgehen

Im Projekt MenoSupport wurden in Deutschland erstmals Daten zum Thema Wechseljahre am Arbeitsplatz erhoben. Es wurde eine deutschlandweite Onlinebefragung zur Thematik und eine Sentimentanalyse eines digitalen Wechseljahre-Forums durchgeführt. Basierend auf dieser Bedürfnisanalyse von Frauen in den Wechseljahren wurde der Handlungsbedarf für Maßnahmen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements identifiziert, mit denen Frauen in den Wechseljahren effektiv unterstützt werden können.

Basierend auf einer ausführlichen Literaturrecherche, Expert*innen-Interviews, einem systematischen Workshop-Prozess und Dialogen mit Betroffenen sowie engagierten Stakeholdern aus unterschiedlichen Organisationen wurde in einem nächsten Schritt ein innovatives betriebliches Gesundheitskonzept für Frauen in der Menopause entwickelt. Abschließend wurden Empfehlungen für konkrete betriebliche Maßnahmen abgeleitet und die Resultate für Organisationen und Unternehmen aufbereitet.

Ergebnisse

Die Ergebnisse der deutschlandweiten Befragung zum Thema Wechseljahre am Arbeitsplatz zeigten deutlich, dass die Wechseljahre einen gravierenden Effekt sowohl auf die Arbeitsfähigkeit und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz als auch auf die Karriereentscheidung der betroffenen Frauen hatten. Bei den Arbeitgebern der befragten Frauen gab es kaum Unterstützungsangebote zum Thema Wechseljahre und viele Frauen fühlten sich mit dem Thema Wechseljahre im Arbeitskontext allein gelassen. Im Rahmen der Befragung konnte eine Liste an hilfreichen Unterstützungsmöglichkeiten herausgestellt werden, welche Unternehmen in ihrem Betrieblichen Gesundheitsmanagement integrieren können. Weitere Details zur Untersuchung entnehmen Sie bitte den zum Download zur Verfügung gestellten Ergebnismaterialien.

Das von der HTW entwickelte BGM-Konzept ist das erste seiner Art in Deutschland und bietet ein Tool zur Selbsteinschätzung des Bedarfs an ganzheitlicher Unterstützung in den Wechseljahren entlang einer Sechs-Felder-Matrix sowie einen schrittweisen Prozess zur Entwicklung, Implementierung und Evaluation individualisierter Maßnahmen. Das Konzept wurde erfolgreich mit potenziellen Anwendern geteilt und führte zu einer wissenschaftlichen Publikation (Veröffentlichung im Januar 2025).

Edgard Berendsen / IFAF Berlin
Edgard Berendsen / IFAF Berlin
Edgard Berendsen / IFAF Berlin
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