Explorativ
Grüne »Biozide«
Kurzbeschreibung
Die Schwerindustrie nutzt große Mengen organischer Biozide, um Schäden, die durch Mikroorganismen verursacht werden können, vorzubeugen. So kommen beispielsweise toxische Chemikalien zum Einsatz, um mikrobielle Korrosion in Pipelines oder Fouling (das heißt biologische Ablagerungen) in Prozesswasserkreisläufen zu verhindern.
Im Rahmen dieses explorativen Projekts wurde evaluiert, inwieweit biobasierte Verbindungen mit antimikrobiellen Eigenschaften eine umweltverträgliche und potenziell wirksamere Alternative darstellen könnten. Es erfolgte ein Austausch mit der betroffenen Industrie sowie eine Sichtung der technischen Literatur. Bislang gibt es nur sehr vereinzelte Studien zu nachhaltigen Bioziden für den Einsatz in der Schwerindustrie, und diese haben meist wenig Beachtung bei Endnutzer*innen gefunden.
Noch ist nicht klar, ob es vielversprechende alternative Ansätze gibt, mit denen sich die mikrobielle Korrosion und ähnliche Probleme der Schwerindustrie behandeln ließen. Mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) konnte jedoch nun eine renommierte Partnerin gewonnen werden, um dieser Frage experimentell nachzugehen.
Eine Konzeptstudie (Proof of Concept) wurde geplant, um die Wirkung grüner Biozide in grundlegenden und anwendungsrelevanten Systemen zu erforschen. Ab Herbst 2024 werden dazu, zunächst über einen Zeitraum von sechs Monaten, Laborversuche mit Enzymen, Biotensiden und klassischen Bioziden von einer Studentin der Berliner Hochschule für Technik (BHT) an der BAM durchgeführt.
Projektinfos
Projektlaufzeit
01.10.2023 bis 31.03.2024