Gesunde Kita

In diesem Projekt wird das Stresserleben von pädagogischen Fachkräften und den von ihnen betreuten Kindern im Alter von 12 bis 36 Monaten in Kindertageseinrichtungen untersucht. Im Fokus steht die Gesundheit der Teilnehmenden. Weiterhin werden Auswirkungen struktureller und prozessualer Rahmenbedingungen auf das Erleben der Kinder berücksichtigt. Ziel ist es daher, den Ist-Zustand des pädagogischen Alltagserlebens von jungen Kindern und den Fachkräften zu erheben und gemeinsam mit den Fachkräften Wege zur Verbesserung ihrer Situation zu entwickeln, zu implementieren und zu evaluieren.

Problemstellung: Die Arbeitsbelastung der pädagogischen Fachkräfte in Kitas hat – u.a. durch den gestiegenen Fachkräftemangel und die gestiegenen Anforderungen im Rahmen der Pandemie – stark zugenommen. Sie gehören zu den Berufsgruppen mit den meisten Krankentagen, insbesondere wegen der Psyche. Studien belegen, dass sich die psychische Gesundheit von pädagogischen Fachkräften wiederum auf die Interaktionsqualität auswirken (vgl. Remsperger-Kehm & Boll, 2021; Hamre & Pianta, 2004). Bereits vor der Pandemie zeigten Ergebnisse der StimtS-Studie auf, dass 20 Prozent der untersuchten Kinder während der Beobachtungen im Kitaalltag deutliche Anzeichen von Anspannung, Teilnahmslosigkeit und Niedergeschlagenheit zeigten (Dreyer u.a., 2021).

Methodisches Vorgehen: Um beide Perspektiven zu erheben, wird ein multimethodales und mehrperspektivisches Untersuchungsdesign verfolgt. Miteinander kombiniert werden schriftliche und mündliche Befragungen (ESF, IKT, KFZA, WAI), videogestützte und Feldbeobachtungen und Messung physikalischer Parameter (Stresslevel durch Cortisol im Speichel).

Konzeptionelle Grundlage des Projekts bildet ein stresstheoretisches Belastungs-Beanspruchungs-Modell (Ferreira & Vogt, 2022), welches psychische Belastungen, moderierenden Ressourcen und Beanspruchungsfolgen von pädagogischen Fachkräften und Kindern in einen Zusammenhang stellt.