Fairfaktur

Manufaktur für Forschung und Entwicklung fairer Produktgestaltung

Kurzbeschreibung

Fairfaktur unterstützt Fair-Trade-Unternehmen (FT) aus den Bereichen ›crafted fair fashion‹ und ›home decor‹ mit Expertise aus Design, Marktzugang und Nachhhaltigkeit. Den kleinen FT-Unternehmen fällt es häufig noch schwer, den Ansprüchen von Konsument*innen nachzukommen. Fairfaktur entwickelt hierfür niedrigschwellige Lernangebote, um den Kompetenzaufbau der FT-Akteur*innen und damit deren Tragfähigkeit nachhaltig zu fördern.

Projektinfos

Projektlaufzeit

01.10.2022 bis 30.09.2024

Förderlinie

Problemstellung

Weltweit ist ein gesteigertes Interesse für sozial-ökologische Wirtschaftsformen als Gegenbewegung zu »fast fashion« zu beobachten. Fair-Trade-Unternehmen in den Bereichen ›crafted fair fashion‹ und ›home decor‹ profitieren bisher allerdings nicht von dieser Entwicklung – ihre Umsätze stagnierten oder sanken sogar in den letzten Jahren. Aufgrund mangelnder Kenntnisse in Design und Marktzugang schaffen es diese Unternehmen bisher kaum, neue Zielgruppen zu erreichen und bestehende Marktpotenziale auszuschöpfen.

Projektinhalte

Im Rahmen von Fairfaktur werden produzierende FT-Unternehmen dabei unterstützt, ansprechende Produkte zu entwickeln, unter anderem um neue Zielgruppen zu erreichen und neue Verkaufskanäle zu erschließen. Die Anschlussfähigkeit an das gesteigerte Interesse für sozial und ökologisch verträgliche Produkte bei Konsument*innen, sowie bei Designer*innen und Händler*innen, soll verbessert werden. Ausgangsannahme ist dabei, dass Klein(st)unternehmen aus dem FT-Bereich wenig finanzielle und personelle Ressourcen haben, um Beratung rund um die Prototypentwicklung, Produktgestaltung und Marktanforderungen in Anspruch zu nehmen. Dazu gehören auch Zugänge zu Wissen rund um die Marktforschung und die Erschließung neuer Zielgruppen. Hier setzt Fairfaktur an und geht folgenden Forschungsfragen nach:
Wie können FT-Unternehmen bei Modernisierungsprozessen unterstützt werden, um ästhetisch ansprechende und marktfähige Produkte zu entwickeln? Wie können die Ansprüche der Zielgruppen besser adressiert und neue Zielgruppen erreicht werden?
Welche Kompetenzen benötigen FT-Unternehmen, um ihre Produkte und Marketingstrategien kontinuierlich an Marktbedürfnisse anpassen zu können?
Wie können die aufstrebende Social-Entrepreneurship-Szene in Berlin und traditionelle FT-Unternehmen besser kooperieren?

Erwartete Ergebnisse

Neben wissenschaftlichen Publikationen ist vorgesehen, die Forschungsergebnisse den produzierenden Unternehmen in Form von Lernmaterialien (»Lern-Toolkit«) bereitzustellen. Diese zielen darauf ab, den Kompetenzaufbau der FT-Unternehmen in den Bereichen Design, Marktzugang und Nachhaltigkeit systematisch zu fördern. Auf diese Weise leistet Fairfaktur einen Beitrag, dem Umsatzrückgang der FT-Unternehmen nachhaltig entgegenzuwirken.

Jill Plumbohm
Design: Valeria Rovatky Lopez / Model: Henriette Vooth
Sara Tonin, Moritz Hilker
Design: Paula Rischbeck / Models: Mariam Aianadi, Flora Toronyi / Make-up: Tatjana Hoffmann
Nils Hennig
Design: Nils Hennig / Model: Laura Abbondadolo
Maya Schmalbach
Design: Maya Schmalbach / Model: Thyra Voß
Maya Schmalbach
Design: Lisa Krause / Model: Luca Reinsch / Make up: Tracy Maier
Robert Friedrichs
Design: Lilo Heypke / Model: Khad Normani
Laura Abbodandolo
Design: Laura Abbodandolo / Model: Chloé Guisan
Saeeda Shabbir
Design: Julia Vogler / Model: Charlotte Huttel
Laura Abbondandolo
Design: Josephine Goes / Model: Katharina Sonnberg
Henna Laine
Design: Henna Laine / Model: Lucia Peremarch
Emmi Rouvila
Design: Emmi Rouvila / Model: Henna Laine
Maxim Pennekamp
Design: Alina Kalischer / Model: Helene Reinke
Richard Kurc / HTW Berlin
Prof. Johanna Michel (HTW Berlin) ist neben Prof. Dr. Uwe Bettig (ASH Berlin) Leiterin des Projektes „Fairfaktur“
Cornelia Fieguth / HTW Berlin
Lina Pfeifer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Fairfaktur“

Fotogalerie: Zwischenergebnisse bei Fairfaktur

Sommersemester 2023: Eines der Zwischenergebnisse bei Fairfaktur sind die an der HTW Berlin hergestellten textilen Prototypen in Kooperation mit Modedesign-Studierendenden, die basierend auf den Bedürfnissen von Kunsthandwerksorganisationen ein Kollektionsprojekt entworfen haben. Unter anderem haben sich Studierende mit dem Thema kulturelle Aneignung in Textil und Mode, Fairer Handel und den Herausforderungen des aktuellen Fair Trade Markts beschäftigt. Die Designaufgabe spiegelte dabei die Kernkompetenz des Fachbereichs Gestaltung & Kultur sowie den Forschungsfrage bei Fairfaktur: Wie kann zeitgenössische Fair Trade Mode aussehen, die neue Zielgruppen anspricht? Wie kann die Identität des Produkts bewahrt werden und welche Kompetenzen braucht ein Modernisierungsprozess in der Produktgestaltung?

Grundlagen hierfür waren qualitative Interviews und Ist-Zustände von Kunsthandwerksorganisationen, die Mitglieder bei der World Fair Trade Organisation (WFTO) sind. In diesen Interviews teilten die Expert*innen Herausforderungen und ihre Wünsche im Bereich Design und Marktfähigkeit der Produkte.