DiasPro

Diasporische Protestbewegungen

Kurzbeschreibung

Die vielfältigen Diasporagemeinschaften in Berlin prägen das Stadtbild und artikulieren ihren Protest in unterschiedlichen Formen. Ob gegen Klimawandel, Frauenmorde, Unterdrückung oder globale autoritäre Regime – der Widerstand findet sowohl auf der Straße als auch in zahlreichen Veranstaltungen statt.

Das Forschungsprojekt »DiasPro« untersucht diese Bewegungen, um ihren Einfluss auf die Stadtgesellschaft und ihre transnationale Vernetzung zu beleuchten. Der Fokus liegt dabei auf feministischen Diasporagruppen und ihren Aktionsformen. Die Diasporagruppen in Berlin lernen voneinander und inspirieren sich gegenseitig.

Beispielsweise übernehmen iranische Frauengruppen Protestformen von chilenischen und argentinischen Feministinnen, die durch die Diasporagemeinschaften in Berlin bekannt geworden sind. »DiasPro« will Forschungslücken schließen, da es bislang kaum Verbindungen zwischen Diasporastudien und Protestforschung gibt. Das Projekt kartiert diasporische Protestbewegungen in Berlin und untersucht ihre Strategien sowie ihre transnationalen Netzwerke.

Die explorative Phase des Projekts hat gezeigt, dass sich der Fokus von migrantischen Kämpfen (zum Beispiel Flüchtlingsrechten) hin zu diasporischen Kämpfen mit Bezug auf Herkunftskontexte (zum Beispiel Iran oder Lateinamerika) verschiebt. Neue Solidaritätslinien entstehen auf der Basis gemeinsamer Kämpfe in den Herkunftsländern. Begriffe wie »Globaler Süden« oder »Mittlerer Osten« gewinnen als Bezugspunkte an Bedeutung.

Diasporischer Protest in Berlin ist ein komplexes und dynamisches Phänomen, das die Stadtgesellschaft prägt und neue Formen von Solidarität und Aktivismus hervorbringt. Die Dynamiken diasporischen Protests und die Entwicklungen, die sie für die jeweiligen Gemeinschaften und die Berliner Stadtgesellschaft mit sich bringen, sollen in weiteren Forschungsprojekten vertieft untersucht werden.

Projektinfos

Projektlaufzeit

01.10.2023 bis 31.03.2024

Förderlinie

Kompetenz­zentren